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7. Ivana Hoffmann Festival: Für eine gerechte Welt: Kolonialismus bekämpfen, damals wie heute!

Ivana Hoffmann war eine junge Duisburgerin, die schon früh politisch aktiv geworden ist. Sie war eine Kommunistin mit starker Verbundenheit zum kurdischen Befreiungskampf und setzte sich gegen die Unterdrückung von Frauen und gegen Rassismus ein. In all ihrer politischen Arbeit war klar, wie entschlossen und voller Tatendrang sie war.

In Rojava gibt es eine demokratische Revolution, die für die Befreiung der Frau und das friedliche Zusammenleben der Völker kämpft. Doch die Revolution ist durch die faschistischen Kräfte des sogenannten Islamischen Staates und des türkischen Staates bedroht.

Als Internationalistin entschloss sich Ivana, die Revolution in Rojava zu verteidigen: gegen den Faschismus und für die Befreiung der Frau und ein friedliches Zusammenleben aller Völker. Am 7. März 2015 fiel unsere Freundin und Genossin Ivana bei der Verteidigung des Dorfes Til Temir vor dem IS.

Die Rojava Revolution, die den Frauen ein Leben in Freiheit und den Völkern der Region ein friedliches Miteinander verspricht, ist dabei auch immer wieder ins Visier des türkischen Staates geraten. Ob mit Staudämmen, die Zerstörung der Ernte oder wichtiger Industrien oder der Besetzung von Gebieten bringt die Türkei Kurdistan immer wieder in neue koloniale Abhängigkeiten. Die Kolonisierung Kurdistans ist ein zentraler Baustein Erdogans seine imperialistischen Pläne eines „großtürkischen Reichs“ durchzuführen und seine kriselnde Macht zu festigen. Ivanas Kampf gegen den türkischen Staat und seine Verbündeten des sogenannten „IS“ war dabei immer auch ein Kampf gegen den Kolonialismus. Als junge schwarze Frau mit Wurzeln in Togo, ihrer tiefen Verbundenheit zum kurdischen Volk und ihrem Leid und ihrem Internationalismus hat Ivana dabei die Kämpfe der Unterdrückten von Guayana über Irland bis in den Vietnam, vom Kongo bis nach Kurdistan verbunden. Nachdem sich immer mehr Länder offiziell von „ihren“ Kolonien getrennt haben und ihnen Unabhängigkeit zugesichert haben versuchen die imperialistischen Staaten in den vergangenen Jahren immer stärker Macht und Einfluss in den ehemaligen Kolonien zu gewinnen. Und auch in diesen Zeiten flammen weltweit Proteste gegen diese Politik auf: In Mali gehen die Menschen für den Abzug der französischen Armee auf die Straßen, in Palästina kämpft die Bevölkerung gegen die Besatzungspolitik Israels und in Lateinamerika kämpfen die Indigenen gegen die Zerstörung ihres Lebensraumes durch ausländische Konzerne.

Der Kampf gegen den Kolonialismus ist weltweit immer noch eine Notwendigkeit und bestimmt die Lebensrealität von Millionen von Menschen. Dieses Jahr wollen wir deshalb Ivanas Rolle als antikoloniale Vorkämpferin in den Fokus unseres Festivals stellen und die antikolonialen, antiimperialistischen Kämpfe unserer Zeit unter dem Motto „Kolonialismus bekämpfen – damals wie heute!“ aufleben lassen.

Führen wir Ivanas Kampf weiter, denn ihr Kampf ist unser Kampf!

Kommt zahlreich zum 7. Ivana Hoffmann Festival! Es erwartet euch Live-Musik von Compania Bataclan, Dilan Çelik, Hozan Cömert, Junie, Kirvem Erdal und Zynik. Außerdem gibt es leckeres Essen und spannende Reden. Der Eintritt zum Festival ist kostenlos und alle sind herzlich eingeladen!

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Die Demonstration zum Festival beginnt um 13 Uhr am Duisburger Hauptbahnhof, ab 14 Uhr beginnt am Garten der Erinnerung im Duisburger Innenhafen das offizielle Festivalprogramm. Am Vorabend findet im Ratskeller Hamborn, Duisburger Str. 213, 47119 Duisburg außerdem eine Podiumsdiskussion zum Thema „Antikolonialismus – Kampf der Vergangenheit oder aktuelle Herausforderung?“ statt. Als Redner:innen werden Vertreter:innen von Samidoun, dem Volksrat der Eelam-Tamilen und Young Struggle auf dem Podium sitzen. Die Podiumsdiskussion wird gefördert von der Rosa-Luxemburg Stiftung, der Eintritt ist frei.