Faschismus ist keine in der Vergangenheit liegendes sonderbares Ereignis der Weltgeschichte. Faschismus und die Gewalt, die er mit sich bringt, ist in Deutschland immer noch allgegenwertig. Man braucht nicht lange suchen, um Beweise für diesen Umstand zu suchen. Besonders in den letzten Jahren gab es nur wenige Tage, an denen keine rechten Übergriffe oder Anschläge stattgefunden haben. Halle, Hanau, NSU und Rostock-Lichtenhagen sind nur die bekanntesten und größten faschistischen Anschläge in der Bundesrepublik. Dabei gibt es so viele Anschläge über die kaum berichtet wird oder die in der Masse untergehen von den alltäglichen Schikanen, Angriffen oder Diffamierungen von Menschen, die nicht in das Weltbild von Faschisten passen ganz zu schweigen.
Der faschistische Terror in Deutschland ist Realität! Er gehört zum alltäglichen Leben von vielen Menschen. Besonders deutlich zeigt sich die hässliche Fratze des Faschismus in Gebieten in den seine Kräfte die Oberhand gewonnen haben und praktisch Narrenfreiheit genießen. Es sind besonders die kleinen Städte, Dörfer und Orte, in denen die Faschisten durch gezielte Infiltration der Bevölkerung sich eine Hegemonie aufgebaut haben, die unter dem Faschismus leiden. Hier sind Beleidigungen, Angriffe und Belästigungen von Antifaschiste:innen und anderen Menschen an der Tagesordnung. Faschisten fühlen sich in diesen Gebieten sicher. Leider stimmt das nicht selten. Die Zivilgesellschaft hat sich an sie gewöhnt und bürgerliche Parteien sind oft mit ihnen verstrickt. Zudem sind der Staat und seine Repressionsorgane oft Teil der faschistischen Strukturen, stehen ihnen nahe oder sympathisieren mit diesen. Von der Seite der Bürgerlichen haben und hatten die Menschenfeinde nichts oder verhältnismäßig wenig zu befürchten. Linke Strukturen hingegen wurden und werden regelmäßig mit Repressionskampagnen überzogen. So konnten sich die Faschisten in vielen Teilen Deutschlands ihre Machtzentren aufbauen von denen ausgehend sie auch es geschafft haben die Stimmung im Volk mehr und mehr nach rechts zu verschieben.
Um diesen seit Jahren voranschreitenden Prozess aufzuhalten und den Faschismus in ganz Deutschland aufzuhalten müssen wir genau diese Rückzugsorte der Faschisten angreifen. Eisenach ist genauso ein Ort. Hier konnten sich faschistische Strukturen weitestgehend ungestört entwickeln, sodass wir heute eine gut organisierte und gewaltbereite Szene in Eisenach finden. Besonders hervor sticht dabei die Terror Gruppe Knockout 51. Die faschistische Terrorgruppe war ein Haufen von Männern, welche eine menschenfeindliche Ideologie vertraten und diese Ideologie mit Gewalt auf den Straßen Eisenachs durchsetzen wollten. Sie verprügelten, jagten und bedrohten jeden, der ihnen in die Quere kam oder nicht in ihr Weltbild passte. Besonders Antifaschist:innen waren betroffen durch die Angriffe von Knockout 51. Die Eisenacher Zustände spitzten sich so sehr zu das sogar der Staat eingreifen musste und die Gruppe Knockout 51 vermeintlich auflöste. Viele Mitglieder sitzen momentan vor Gericht. Doch auch wenn die Gründer und Hauptakteure nun erstmal im Knast sitzen ist ihr Gedankengut weiter auf den Straßen und in den Häusern von Eisenach verankert. Jetzt bereits streunen auf den Straßen eine Art 2. Generation der faschistischen Terrorgruppe herum und greifen Menschen an. Noch immer finden regelmäßig Rechtsrockkonzerte und Rechtsextreme Veranstaltungen statt. Der Staat wird vielleicht ein paar Faschisten einsperren, die faschistische Ideologie wird und will er nicht verhindern. Das zeigen uns unzählige Verstrickungen von Faschisten und dem Staat.
Die Eisenacher Antifaschist:innen, welche seit Jahren und teilweise Jahrzehnten gegen den Faschismus in ihrer Heimat Wiederstand leisten, stehen isoliert. Sie führen den antifaschistischen Kampf in vorderster Front. Sie führen den Kampf trotz Anschlägen, trotz Repression und trotz der gesellschaftlichen Ausgrenzung. Sie stehen aufrecht egal wie heftig die Angriffe auf sie werden. Sie stehen aufrecht, egal wie aussichtslos ihr Kampf auch scheint. Sie stehen aufrecht und schwächen den Faschismus in seinen Machtzentren. Diese antifaschistischen Kämpfer:innen verdienen die Solidarität der gesamten antifaschistischen Bewegung und aller antifaschistischen Strukturen. Sie verdienen unsere Solidarität! Besonders da die Antifaschistische Bewegung als Ganzes in letzten Jahrzehnten viele Fehler gemacht hat. Sie hat Antifaschist:innen die im Herzen des Faschismus aktiv waren alleine gelassen und gleichzeitig versagt die soziale Frage mit dem Kampf gegen Faschismus zu verbinden. Durch diese und viele weitere Faktoren befinden wir uns in der heutigen Situation. Die Fehler der Bewegung welche besonders durch einen „Großstadt-Antifaschismus“ geprägt ist müssen Antifaschist:innen wie die Genoss:innen in Eisenach ausbaden. Wir sagen Schluss damit!
Es braucht eine neue Offensive des Antifaschismus auf allen Ebenen in allen Bereichen. Es braucht eine Offensive des Antifaschismus, in der der antifaschistische Kampf mit dem Kampf gegen Kapitalismus und Ausbeutung verbunden wird. Denn der Faschismus ist die mörderische Ideologie des Kapitalismus und wird so im Kapitalismus auch immer wieder sein Haupt erheben. Es braucht also eine klassenkämpferische Offensive des Antifaschismus welche sich nicht nur in Großstädten entfaltet, Sondern besonders auch den Vorstoß in faschistische Hochburgen wagt. Deshalb rufen wir euch dazu auf gemeinsam mit uns klassenkämpferisch an der Demonstration der Genoss:innen von dem solidarischen Kollektiv Eisenach teilzunehmen um einerseits zu zeigen, dass wir den Terror von faschistischen Gruppen wie Knockout 51 uns nicht gefallen lassen und um den wahren Charakter des Faschismus offen zu legen als die brutalste und mörderischste kapitalistische Ideologie. Wir rufen euch dazu auf die Antifaschistinnen in Eisenach solidarisch beiseitezustehen und am 18.11 ihnen zu zeigen, dass sie nicht allein sind. Faschistischen Terror konsequent bekämpfen! Den Klassenkampf organisieren! Schließt euch unserem Kampf an!