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Ein weiterer Toter durch die Hände des selbsternannten Freund und Helfers

Am Montag, den 02.05.2022, wurde in Mannheim ein weiterer Mensch mit Migrationshintergrund durch die Polizei ermordet. Der 47-jährige Mann starb nachdem die Polizei brutal auf ihn einprügelte, sie gab an der Mann sei „plötzlich kollabiert“.

Hierbei kann nicht die Rede von einem Einzelfall sein. Wir fordern eine lückenlose Aufklärung der Polizeimorde!

Wieder einmal liest man in der deutschen Medienlandschaft nur von einem weiteren Toten. Als stünde der Tod des ermordeten Mannes in keinerlei Zusammenhang mit der Polizei. Wieder einer der sogenannten Einzelfälle innerhalb der Polizei und außerdem wisse man doch nicht genau, was sich vor dem Tod des Ermordeten abspielte.

Die alte Marotte, die Systematik hinter diesem und der unzähligen weiteren Morde durch Polizeihand zu vertuschen.

Doch wie kam es zu dem Mord? Am Nachmittag des 2. Mais kontaktierte ein Arzt des Zentralinstituts für seelische Gesundheit die Polizei, weil einer seiner Patienten Hilfe benötige. Als die Polizei den Patienten in Mannheim antraf, setzte sich dieser gegen die Drangsalierungsversuche der Polizei zur Wehr, wohlgemerkt: Wir sprechen hier von einem erkrankten Menschen, dessen Betreuer um Hilfe gebeten hatten.

Wie wird wohl die Polizei vorgegangen sein? Taktvoll und deeskalierend?

Der selbsternannte Freund und Helfer hatte keinerlei Scheu davor, dem Mann das Knie in den Rücken zu rammen, ihn auf den Boden zu schmeißen und mehrmals zu boxen, bis dieser keine Regung mehr zeigte. Ein Video, das im Internet schnell viral ging zeigte den Vorfall und führte allen das brutale Vorgehen der Polizei vor Augen. Selbiges Vorgehen eines Polizisten aus den USA führte noch letztes Jahr zum Tod von George Floyd und gipfelte in unzähligen, weltweiten Demonstrationen gegen Polizeigewalt.

Aber kann es sich hierbei nicht um einen „plötzlichen“ Zufall handeln, wie die Polizei jedes mal aufs Neue behauptet? Nein!

Eine Liste von über 200 Menschen mit Migrationshintergrund, die seit 1990 in Polizeigewahrsam ums Leben kamen, belegt die Tatsache, dass die Morde der Polizei System haben.

Die Morde an Oury Jalloh, den sie in seiner Zelle verbrannten, oder die Fälle aus letztem Jahr, wie der damals noch 19 jährige Qosay K. oder der in Wuppertal ermordete Giorgios Zantiotis (24) – beide starben sie in Polizeigewahrsam – beide bleiben unvergessen!

In keinem der Fälle gab es Konsequenzen für die beteiligten Polizist:innen !

Lasst uns, auch wenn die Polizei versucht, diese Morde zu vertuschen und totzuschweigen, diese Zustände nicht akzeptieren!

Lasst und gemeinsam ihre Namen in die Welt hinausrufen und ihre Mörder zur Rechenschaft ziehen!

Auch wenn die Geschichte des Polizeiapparats in den verschiedenen Staaten sich unterscheiden kann, bleibt ihr Charakter gleich!

Ihr Nährboden ist und bleibt die kapitalistische Gesellschaft, die die Arbeiter:innenklasse mit Hilfe des Rassismus spaltet, um die Menschen gegeneinander aufzuhetzen, um die wirklichen Gründe für Ausbeutung und Unterdrückung zu vertuschen!

Rassismus und Kapitalismus brauchen einander, um überleben zu können!

Und die Polizisten sind diejenigen, die die bürgerlichen Staaten und somit das Privateigentum an Produktionsmittel mit Hilfe ihres Gewaltmonopols schützen, sie spiegeln den hässlichen Charakter dieses Systems wider.

Die Polizei behauptete im Anschluss an die Tat, dass die Herkunft des Ermordeten keine Rolle bei der Tat gespielt habe. Doch dadurch versucht die Polizei erneut nur zu vertuschen, dass sie ein Problem mit Rassismus hat.

Die Zahl von über 200 Toten Migrant:innen in Polizeigewahrsam sprechen dabei deutlichere Worte als jedes Wort aus dem Mund der Polizei.

Weder die Polizei noch die bürgerliche Justiz wird sich dieser Fälle annehmen und sie objektiv aufklären, dementsprechend ist es unsere Pflicht, die Mörder selbst zur Rechenschaft zu ziehen. Gerechtigkeit werden wir weder von der Polizei noch von der Justiz oder dem bürgerlichen Staat erhalten. Gerechtigkeit können wir uns allein auf den Straßen erkämpfen! Der Kampf gegen Rassismus muss Hand in Hand mit dem Kampf gegen den Kapitalismus gehen!

Organisiert euch, denn auf den Staat und seine Institutionen ist kein Verlass!