Mehr als hundert Menschen kamen bei den Hochwassern in NRW und Rheinlandpfalz ums Leben und ganze Ortschaften wurden förmlich dem Erdboden gleichgemacht. Es ist nun mehr als offensichtlich, das der Kampf gegen weitere Hochwasser und andere Naturkatastrophen, nun noch brennender als zuvor, auch in Deutschland, sich als existenzielle Frage für das überleben der Menschen stellt. Obwohl, in vielen Ländern besonders des globalen Südens, das Ansteigen von Naturkatastrophen schon seit Jahren bemerkbar ist, scheint für die führenden Politiker:innen diese Entwicklung erst relevant zu sein, wenn es auch Deutschland trifft. Durch den Klimawandel wird es zu immer mehr Extremwetterereignissen kommen, sei es extremer Regen, wie in NRW, Rheinlandpfalz und vor ein paar Tagen China, oder extreme Dürren, wie aktuell im Iran, wo unteranderem Wasserknappheit die Menschen auf die Straßen treibt.
Durch die weltweite Klimaerwärmung, befindet sich mehr Wasser in der Luft, dadurch kann es regional zu extremen Regenfällen kommen. Diese eigentlich altbekannte Tatsache, haben die Politiker:innen nach der Katastrophe im Rheinland nun für ihren Wahlkampf entdeckt und scheinen sich alle in ihren Versprechen überbieten zu wollen, was sie gegen den Klimawandel tun würden.
Es sind inzwischen fast 50 Jahre, in denen sie sich, nach diversen Umweltkatastrophen, vom Waldsterben in den 1980er bis zu Fukushima, hinstellen und versprechen jetzt wirklich was zu verändern, doch getan wurde so gut wie nichts.
Auch dieses mal haben die Regierenden, die sich jetzt hinstellen und sagen, es sollte mehr für den Hochwasserschutz getan werden, die Warnung von den Wetterdiensten, die es in der Woche vorher gab gekonnt ignoriert, außerdem haben sie in den letzten Jahren die Katastrophenwarnsysteme stark zurückgebaut. So verfügen nur noch wenige Orte über Sirenen, die vor Hochwasser warnen könnten. Es zeigt sich nun das es kein wirkliches Konzept für den Katastrophenschutz und die damit verbundenen Aufgaben gibt. Anstatt, dass ein ziviler Katastrophenschutz aufgebaut wird und entsprechend ausgestattet wird, muss die Bundeswehr im inneren mobilisiert werden und kann das auch entsprechend für ihre Propaganda nutzen.
Es hat sich aber eine gesamtgesellschaftliche Solidarität mit den Betroffenen des Hochwassers entwickelt. Es wurden Geld- und Sachspenden gesammelt und es haben sich viele freiwillige Helfer gemeldet, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen.
Gerade hier scheinen es aber mal wieder die Rechten zu sein, welche die Not der Menschen versuchen auszunutzen und sich selbst als „Volksretter“ hinzustellen, um dadurch Menschen für sich zu gewinnen. Die Linke weißt zwar auf die Zusammenhängen zu Klimawandel und Kapitalismus hin, doch noch mehr als das sollten den Menschen zeigen, wie eine wirkliche Lösung der Klimafrage aussieht und das weder bürgerliche staatliche Apparate noch Faschisten auf diese Lösung aus sind.
Wir haben in dieser Katastrophe gesehen, dass es für den Staat und die Regierenden wohl vertretbar ist trotz vorherigen Warnungen keine Schutzmaßnahmen für die Menschen zu ergreifen. Es scheint für den Staat finanziell besser zu sein im nach hinein Geld zum Wiederaufbau in die betroffenen Regionen zu schicken, als stattdessen ein wirkungsvolles Warnsystem für den Katastrophenfall zu betreiben. Die Zerstörung bedeutet außerdem, dass mehr gebaut werden muss und so die Wirtschaft angekurbelt wird.
In einem Staat der letztendlich nur das Interesse hat, dass seine führenden Unternehmen mehr Profit erwirtschaften, wird es keinen wirkungsvollen Katastrophenschutz geben, genauso wenig wird es keinen wirkungsvollen Kampf gegen den Klimawandel geben, welcher solche Katastrophen immer wahrscheinlicher macht.
Die Frage heißt deshalb, ob wir auf diesem Planeten überleben wollen oder nicht. Dafür müssen wir das System, was die Interessen von ein paar wenigen Unternehmen vertritt, zerschlagen. An dessen Stelle müssen wir ein System stellen, was das Wohl der Menschen in den Vordergrund stellt und nicht den Profit großer Unternehmen. Nur so können wir den Klimawandel erfolgreich aufhalten und einen sinnvollen Katastrophenschutz errichten. Gleichzeitig müssen wir auch jetzt schon den Menschen zeigen, dass wir solidarisch an ihrer Seite stehen und sie unterstützen und so natürlich auch ihr Bewusstsein für die Ursachen dieser Flutkatastrophe stärken.