Mitten in der Nacht des 19.11.2022 begann der faschistische türkische Staat mit der massiven Bombardierung Rojavas (Westkurdistan). Zum Vorwand nutzt die Regierung den Anschlag in Istanbul, welcher sich letzte Woche ereignete, und schiebt diesen der PKK zu. Dies ist eine unverschämte Propagandastrategie des türkischen Staates, um die ethnische Säuberung der Kurd:innen in Rojava zu rechtfertigen. Eine Beteiligung der PKK, geschweige denn der Selbstverwaltung Rojavas, kommt nicht infrage.
Zudem ist es auch nicht das erste Mal, dass die Türkei die demokratische Selbstverwaltung Rojava überfällt. Es begann 2018 mit dem bis heute türkisch besetzten Efrîn, während 2019 die Großoffensive auf Rojava gestartet wurde. Tausende Menschen wurden hierbei ermordet und mindestens 300.000 Menschen vertrieben. Eine erneute Großoffensive wurde von Erdogan bereits seit längerem angekündigt, wobei ein 30 km breiter „Sicherheitsstreifen“ an der türkisch-syrischen Grenze errichtet werden soll, in den arabische Geflüchtete angesiedelt werden. Auch wurden die Städte Rojavas in den letzten Monaten immer wieder bombardiert. Einen „Sicherheitsstreifen“ wollte die Türkei jedoch nicht errichten, als in ein und derselben Region gerade der Terror des IS wütete, welcher alleine durch die Volksverteidigungseinheiten Rojavas niedergeschlagen werden konnte. Vielmehr unterstützte die Türkei nachweislich den IS mit Waffen und beteiligte sich 2015 an dem Selbstmordattentat eines IS-Terroristen in Suruç, wobei 33 Menschen ermordet wurden, die sich dazu bereit erklärt hatten, die vom IS zerstörte Stadt Kobanê wiederaufzubauen.
Das von den aktuellen Angriffen der Türkei insbesondere Kobanê betroffen ist, wundert uns also kaum. Der faschistische türkisch Kolonialstaat und der IS haben nämlich ein und dasselbe Ziel: die demokratische Selbstverwaltung in Rojava zerstören, welche die Frauenrevolution, Ökologie, den Schutz religiöser und ethnischer Minderheiten, die Dekolonialisierung Kurdistans und Antifaschismus verteidigt.
Das Blut der Kurd:innen klebt jedoch auch an den Händen anderer Staaten. Der Luftraum Rojavas wird von den USA und Russland kontrolliert. Ohne ihr grünes Licht könnte der türkische Staat diese Bombardierungen also niemals durchführen.
Und auch der BRD ist ihr Profit natürlich wichtiger als das Leben zahlreicher unschuldiger Zivilist:innen! Diesen Profit macht der deutsche Staat direkt mit dem Verkauf der Waffen und Panzer an die Türkei, mit denen die Kurd:innen ermordert werden! Während wir im Sekundentakt über jede kleine Neuigkeit des Ukraine-Krieges informiert werden, die BRD den Angriffskrieg Russlands auf Schärfste verurteilt, die Ukraine mit Waffen unterstützt und zahlreiche geflüchtete Ukrainer:innen bei sich aufnimmt, macht Deutschland, was Kurdistan angeht, völlige AKP-Propaganda! Die deutschen bürgerlichen Medien verbreiten ebenfalls, dass der Anschlag in Istanbul von der PKK ausgeführt wurde. Zusätzlich will die deutsche Innenministerin Nancy Faeser am 21.11.2022 auch noch in die Türkei reisen, um mit den türkischen Innenminister Süleyman Soylu ein Gespräch über Terrorbekämpfung zu führen, wobei sie auch das Mausoleum des Massenmörders des kurdischen Volkes Mustafa Kemal Atatürk besuchen wird! Das Posieren der Außenministerin Annalena Baerbock mit „Jin Jîyan Azadî“-Schildern aufgrund der Proteste gegen das islamistisch-faschistische Regime im Iran ist wertlos, wenn bezüglich der Angriffe durch den NATO-Partner Türkei auf das Gebiet, in dem dieser Slogan seinen Ursprung hat, geschwiegen wird!
Doch wir werden nicht schweigen! Wir werden unsere Solidarität mit der Rojava-Revolution bekunden und uns die Straßen nehmen! Denn wie wir sehen, ist auf die Bourgeoisie hierbei kein Verlass, soweit kein Profit für sie in Sicht ist! Geht auf die Straßen und bereitet euch auf den Tag X vor, an dem die großflächige Offensive des türkischen Staates mithilfe der Entsendung seiner mörderischen Bodentruppen beginnt! Kurdistan wird das Grab des Faschismus sein! Es lebe der Widerstand der Guerilla! Es lebe die Rojava-Revolution!