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Unibesetzung in Frankfurt! Solidarität mit den politischen Gefangenen!

Gestern am 6.12. fand um 10 Uhr die Besetzung des Hörsaals 1 im Hörsaalzentrum der Frankfurter Goethe-Uni statt. Die Bewegung End Fossil Occupy hatte die Besetzung organisiert. Nicht nur in Frankfurt, sondern auch in Göttingen und Duisburg und zahlreichen weiteren Städten in Deutschland und weltweit hatte es Besetzungen gegeben. In Duisburg beteiligte sich Young Struggle gemeinsam mit Students for Future an der Besetzung und sie könnte fast eine ganze Woche gehalten werden. Auch in Frankfurt waren wir als YS dabei, es kam jedoch anders als in Duisburg.

Gegen 18 Uhr beschloss die Uni den Besetzern ein Ultimatum zu geben, wenn sie bis 19 Uhr den Hörsaal nicht verlassen, wird die Polizei verständigt. Gegen 19:45 Uhr erreichte die Polizei den Campus, auch wir waren vor Ort. Wir schlossen uns den Protesten der Studierenden an. Beim Versuch den Hörsaal nachträglich zu stürmen wurde ein Genosse von uns festgenommen. 

„Wir brauchen Selbstgeschaffene politische Räume an der Uni, wo wir unsere Forderungen umsetzen und aufstellen können. Zum Beispiel die Forderung nach der Uni-Partnerschaften mit Rojava haben wir schon vor drei Jahren aufgestellt, auch für eine klimagerechte Uni müssen wir uns einsetzen. Generell müssen wir uns gegen eine Uni-Leitung stellen, die politischen Aktivismus nur dann gut heißt, wenn er für sie bequem.“

– Nils, YS-Aktivist aus Frankfurt

Von über 50 weltweiten Uni-Besetzungen war die in Frankfurt die Einzige, die die Polizei auf die Studierenden gehetzt hat. Damit reiht sich die Goethe-Uni in den allgemeinen Trend zur Kriminalisierung der Klimaschutzbewegung und allgemein aller fortschrittlichen Kräfte ein. Was die Uni schon mit der Dämonisierung palästinensischer und antiimperialistischer Studierender  vor Jahren angefangen hat, zeigt sie jetzt gegen die Klimaaktivist:innen. Wenn Reden und ideologische Vereinnahmung nicht funktioniert, hilft nur noch der Knüppel.

„Ich wurde erst zu Boden gedrückt, nach dem die Polizei mich dann an Händen und Füßen gefesselt hatte, wurde ich dort noch ca. eine halbe Stunde liegen gelassen. Nach dem ich dann mit zwei weiteren Personen in Gewahrsam gebracht wurde ging die Schikane weiter. Uns wurden Fingerabdrücke und sogar Blut abgenommen. Das alles auf die Verantwortung der Uni-Leitung und besonders des Kanzlers Albrecht Festers.“

Nach der Festnahme versammelten wir uns zu einer kämpferischen Sponti mit ca. 100 Leuten. Wir gingen gemeinsam zur GeSa um unsere Solidarität zum Ausdruck zu bringen. Unser Genosse wurde bis tief in die Nacht festgehalten. Eine weitere Person befindet sich nach wie vor in Gefangenschaft und soll heute dem Haftrichter vorgeführt werden. 

Wir verurteilen das Handeln der Uni-Leitung und der Polizei. Wieder einmal zeigt sich, dass wenn wir wirklich etwas verändern wollen wir bereit sein müssen zu kämpfen. Wir lernen aus den Aufständen in Kurdistan, im Iran und Westsahara. Wir müssen Anfangen uns zu organisieren, nicht nur gegen die Umweltkrise, sondern gegen jede Art von Angriff, auf unsere Zukunft. Der Faschismus und Imperialismus erheben sich weltweit, neue Kriege brechen aus und auch hier in Deutschland sehen wir das die Geschichte nicht stehen geblieben ist.

Die Zeit zu Kämpfen ist Jetzt und hier. Keine Repression kann uns einschüchtern!

Wir solidarisieren uns mit allen festgenommen Personen und den über 20 politischen Gefangenen die nach wie vor in Deutschland im Knast sitzen, dafür, dass sie gegen Faschismus, Krieg, Ausbeutung und Kolonialismus Widerstand leisten.