Weil vor einem halben Jahr 9 migrantische junge Menschen durch ein rassistisches Attentat in Hanau ihr Leben verloren haben, weil aktuell in deutschen Städten die Straßen mit Cops geflutet werden und Menschen mit Migrationshintergrund systematisch mit rassistischen Polizeikontrollen terrorisiert werden, weil dieser Staat rechte Strukturen in Polizei und Armee hat, weil unsere Regierung nach außen hin eine demokratische Fassade hat – im Hinterhof aber sich zusammen mit faschistischen Diktaturen wie in der Türkei verdient, während Geflüchtete in unmenschlichen Bedingungen zu leben haben, weil dieser Staat vor allem migrantische Antifaschistinnen und Freiheitskämpferinnen kriminalisiert, genau deswegen haben wir unser Vertrauen in diesen Staat und dem kapitalistischen System verloren. Der Staat beweist jedes Mal aufs Neue, dass er uns nicht schützen wird. Wir müssen zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen. Wir nehmen uns das Recht, uns selbst zu verteidigen. Mölln, Lübeck, Kassel und Hanau: Es war Mord! Und das Problem heißt Rassismus!
Unzählige unserer Familien und Freunde wurden durch Kriege vertrieben, in welchen mit deutschen Waffen geschossen, gebombt, vergast oder vergiftet wurde. In denen deutsche Gelder flossen, für die Profite von deutschen CEOs. Die deutsche Außenpolitik ist auf so vielen Ebenen mitverantwortlich für das große Vertreiben aus unseren Heimaten. Sie vertreiben uns aus unserer Heimat, sie kriminalisieren unsere Widerstandsbewegungen, sie unterstützen Faschistinnen, sie beuten uns hier auf der Arbeit aus, wir werden von der Polizei wie Dreck behandelt, unsere Geduld ist am Ende, unser Kampf ist legitim! Wir sind Menschen, die zwischen Krieg und kapitalistischer Ausbeutung groß geworden sind. Wir sind Menschen, die Imperialismus hautnah erlebt oder durch familiäre Erzählungen verinnerlicht haben, wir sind Menschen, die vor deutschen Panzern aus ihren Dörfern und Städten geflüchtet sind.
Kein Recht auf Benachteiligung! Wir sind nicht in der Defensive!
Wir Antifaschistinnen und Internationalistinnen waren es immer, die einen Widerstand gegen dieses System organisiert haben! Wir sind Kurdinnen, die den IS besiegt haben und gegen den türkischen Faschismus kämpfen. Wir sind Afroamerikaner*innen, die aktuell den Rassismus in den USA offen den Krieg erklärt haben. Wir sind Latinas und Latinos, die unermüdlich gegen den Gringo-Imperialismus organisierten Widerstand leisten. Wir kommen aus der ganzen Welt und lassen uns hier nicht spalten.
Unsere vereinter Widerstand und Solidarität ist stärker als jede Form eurer Unterdrückung!
Als Young Struggle und Migrantifa fordern wir die Gesellschaft dazu auf, sich an den regelmäßigen Protesten am 19. und an der bundesweiten Demonstration in Hanau am 22. August zu beteiligen. Hört die Stimmen der unterdrückten und unterstützt migrantische antifaschistische Strukturen – für einen gemeinsamen Kampf gegen Faschismus und Kapitalismus! Hoch die internationale Solidarität!